Letzte Generation stört Flüge – Überflutungen im Saarland

Ja, es ist sehr ärgerlich, wenn das Flugzeug in den Urlaub verspätet startet oder ich gut erholt aus dem Urlaub komme und mein Flugzeug nicht dort landen kann, wo ich ursprünglich hin wollte.

Politiker kanalisieren diesen Ärger gern, indem sie ihn verbal laut durchs Land tönen lassen: So z.B. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD): „Die Täter müssen konsequent verfolgt werden, die Schutzmaßnahmen am Flughafen überprüft werden.“ Oder unser Verkehrsminister Volker Wissing (FDP): „Wenn der Flugverkehr nicht sicher abläuft, werden Menschen gefährdet, große wirtschaftliche Schäden drohen und Tausende Reisende sitzen fest.“ Man solle das Luftsicherheitsgesetz verschärfen und bis zu zwei Jahre Haft für die Täter verhängen. Und CSU-Generalsekretär Martin Huber: „Volle Härte des Rechtsstaats gegenüber diesen Klima-Chaoten.“ – Alle Zitate nach  tagesschau.de

Spontan möchte man in diesen Unmut mit einfallen und zumindest mal ordentlich schimpfen, wie es zur aktuellen ‚politischen Kultur‘ gehört.

Doch auch wenn ich mich in die Situation hinein versetze, bleibt mir der Ärger doch schnell aus. Die Störung war im Vergleich zu anderen Ereignissen wohl doch eher klein: „Kurz nach 5 Uhr“, heißt es, drangen einige Personen zur Blockade auf das Flughafengelände ein, um „7.20 Uhr“ seien beide Start- und Landebahnen wieder freigegeben. Natürlich gab es auch am weiteren Vormittag noch Verzögerungen…

Zweitens kommt mir das Saarland in den Sinn, das dieser Tage wohl halb unter Wasser steht:

Wenn ich daran denke, dass da vermutlich mehr als nur ein paar Personen über Pfingsten statt mit Flugreisen mit der Schadensbegrenzung an ihrem Eigentum beschäftigt sind, weil ‚ihnen das Wasser bis zum Halse steht‘, wenn mir dann noch die Menschen im Ahrtal einfallen, dann kann ich die obigen Zitate nur als ‚Geschrei‘ abtun, dass durch Wahlkampf und sehr schlechtes Gewissen verursacht wird:

Denn das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat am Donnerstag, dem 16.05.2024 entschieden, dass die gesetzlichen Reglungen für weniger CO2-Ausstoß zu unkonkret sind und die vorgegebenen Ziele so nicht erreicht werden.

Dies ist das zweite gerichtliche Urteil dieser Art.

Sollen wir uns an die Ignoranz der Wissings & Co gewöhnen?

– Oder sollten wir diejenigen, die uns durch ein paar Unannehmlichkeiten an unsere Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen erinnern, nicht sogar ein wenig dankbar sein – auch wenn uns nicht alles gefällt was sie tun?