Kein Geld für Kinderarmut, aber für Bürokratie

Die AWO ist entsetzt über den Vorschlag der Bundesfamilienministerin, die Umsetzung der Kindergrundsicherung durch eine neue Behörde mit 5.000 Mitarbeitenden voranzutreiben. Marco Brunotte, Vorsitzender des Vorstands des AWO Bezirksverbands Hannover e.V. hierzu:

„Das Vorgehen der Bundesregierung beim Thema Kindergrundsicherung ist eine echte Enttäuschung für Familien. Die Koalition kürzte die Kindergrundsicherung von einem ambitionierten Leuchtturmprojekt auf einen mickrigen Bruchteil herunter. So wurde sie von einem sozialpolitischen Meilenstein zu einem Reförmchen. Dass nun die Bundesfamilienministerin vorschlägt, jährlich etliche Millionen Euro für eine neue Behörde auszugeben, ist bestenfalls zynisch. Der Vorschlag zeigt die Überforderung und Ideenlosigkeit der Regierung dieses ressortübergreifende Projekt umzusetzen. Richtig ist, dass die Holschuld der Familien in eine staatliche Bringschuld umgewandelt werden muss. Aber jährlich bis zu 300 Millionen Euro für neue Bürokratie aufzuwenden von denen kein einziger Euro bei den Familien ankommt, ist nicht die Lösung. Hier können bestehende Strukturen genutzt werden, die durch die Kindergrundsicherung freie Kapazitäten bekommen werden. Diese Bundesregierung muss nun endlich zeigen, dass sie das Thema Kindergrundsicherung nicht endgültig zerredet, sondern zu einem Erfolgsprojekt in der auslaufenden Legislaturperiode macht!“