Frankfurter Rundschau über BSW: Personenkult satt

Im Vorfeld wurde viel darüber geredet, dass der BSW vor allem auf dem Personenkult um Sahra Wagenknecht beruht. Der Gründungsparteitag am Samstag hat wenig dafür getan, diesen Eindruck zu zerstreuen. (…)

Vor allem aber hat man den ganzen Tag den Eindruck einer merkwürdigen Rückwärtsgewandtheit. Das liegt nicht nur daran, dass fast komplett die jungen Leute fehlen. Es liegt vor allem daran, dass wichtige Themen fehlen. Migration und Flüchtlingspolitik sind kein Thema, das Klima wird allenfalls am Rande erwähnt. Denn das BSW ist die selbst ernannte Friedenspartei mit starker Tendenz zur Ostalgie in diesem Bereich: der Krieg als Erfindung des Kapitalismus, um wenige auf dem Rücken vieler reich zu machen. In dieses hermetische Weltbild passt die Frage nicht, wie das mit dem Frieden gehen soll, wenn ein Diktator nun mal kein Interesse daran hat. Und weil sie nicht gestellt wird, muss sie auch nicht beantwortet werden. So sieht der Zauber des Anfangs der Sahra-Wagenknecht-Partei aus. Lange wird er nicht halten.