Frankfurter Rundschau: Aus Unworten werden Untaten

„Remigration“ ist zu einem Kampfbegriff der neuen Rechten geworden. Sie beschönigt mit diesem Wort die Vertreibung von Menschen aus einem Land, das ihre Heimat geworden ist. Das Wort ist damit zu Recht zum „Unwort des Jahres“ gewählt worden.

Das erste „Unwort des Jahres“ wurde 1991 gekürt und lautete „ausländerfrei“. Es bezog sich auf die Pogromstimmung in Hoyerswerda, die sich gegen Migrantinnen und Migranten richtete. In den Jahren danach brannten Häuser nieder und wurden Menschen aus rassistischer Gesinnung getötet. Es geht daher um mehr als ein „Unwort“. Die dahinter liegende Haltung muss bekämpft werden. Denn aus Unworten können Untaten werden.