Kultusministerium Niedersachsen verlängert Kooperationsvereinbarung für Nachhaltige Schülergenossenschaften

Das Kultusministerium wird auch zukünftig das erfolgreiche Projekt Nachhaltige Schülergenossenschaften in Niedersachsen unterstützen und fördern. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten jetzt Julia Willie Hamburg, Kultusministerin des Landes Niedersachsen, Peter Götz, Vorstandsmitglied des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen, sowie Johannes Freundlieb, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems. Damit verlängert das Kultusministerium die bereits langjährige, intensive Zusammenarbeit bis 2027.

Kultusministerin Julia Willie Hamburg betont: „Das Projekt Nachhaltige Schülergenossenschaften hat sich in Niedersachsen längst etabliert und wird seit über 15 Jahren gelebt. Das gemeinsame eigenständige Arbeiten in einer Schülergenossenschaft eröffnet Schülerinnen und Schülern Einblicke in konkrete wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge. Und das unter Berücksichtigung zentraler genossenschaftlicher Werte: Demokratie, Nachhaltigkeit und solidarisches Miteinander. Das Projekt stärkt somit nicht nur die wirtschaftlichen Grundkenntnisse von Schülerinnen und Schülern, sondern auch ihre Sozial- und Persönlichkeitskompetenzen und ist damit aktueller denn je.“
Das Kultusministerium wird deshalb die pädagogische Unterstützung durch die Landeskoordination Nachhaltige Schülergenossenschaften fortsetzen und darüber hinaus das Projekt auch finanziell weiter fördern.
Niedersachsen war das erste Bundesland, das im Jahr 2006 die Idee der Nachhaltigen Schülergenossenschaften umgesetzt hat. Inzwischen wurde es als „Blaupause“ von anderen Bundesländern übernommen. Noch heute existieren einige der zu Beginn gegründeten Schülergenossenschaften, darunter die Imkerei der IGS List in Hannover, die nachhaltige Schülergenossenschaft Letheladen in Oberlethe (Landkreis Oldenburg) sowie die Sports and More in Northeim. Das Kultusministerium Niedersachsen ist seit Beginn an Kooperationspartner für das Projekt Nachhaltige Schülergenossenschaften. Mittlerweile zählt Niedersachsen rund 70 Schülergenossenschaften, die von den beiden Genossenschaftsverbänden Weser-Ems und Genossenschaftsverband – Verband der Regionen betreut werden. Die Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen bauen ihre Genossenschaft selbst auf und führen sie weitestgehend in Eigenverantwortung. Sie entwickeln im Rahmen dieser Schulprojekte eigene Geschäftsideen und Organisationsstrukturen. Ihre Produkte und Dienstleistungen bieten sie in der Schule und im Schulumfeld an.
Peter Götz, Vorstandsmitglied des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen, stellt fest: „Das bedeutende Thema des Projektes ist für mich die Nachhaltigkeit. Junge Menschen üben in Schülergenossenschaften ein, was auch im gesamten Genossenschaftswesen erfolgreiche Praxis ist: Nicht der kurzfristige Erfolg, sondern die Verantwortlichkeit des eigenen Handelns für Mensch, Umwelt und nachfolgende Generationen ist entscheidend. So erhalten junge Menschen ein entsprechendes Bewusstsein sowie Kompetenzen, die unserer ganzen Gesellschaft nützen werden.“
Nachhaltige Schülergenossenschaften seien ein fester und wichtiger Bestandteil der wirtschaftlichen und berufsorientierten Schulbildung in Niedersachsen, betont Verbandsvorstand Johannes Freundlieb. Die Geschäftsmodelle reichen von der Zubereitung und dem Verkauf von gesunder Kost über digitale Service-Angebote, dem Betrieb von Werkstätten wie Fahrräder, Holz oder auch Handarbeiten bis hin zur Produktion von Pflegeprodukten. „So lernen junge Menschen schon früh, verantwortungsbewusst, lösungsorientiert und gemeinschaftlich für die Welt von morgen zu wirtschaften“, so Freundlieb.

Die beiden Genossenschaftsverbände führen unter anderem die Gründungsprüfungen der Schülergenossenschaften durch. Außerdem organisieren sie Möglichkeiten für die fachliche Weiterbildung und den Austausch der Schülergenossenschaften untereinander. Darüber hinaus sind sie für die jährliche Prüfung der Schülergenossenschaften zuständig. Vor Ort unterstützt zudem jeweils eine Partnergenossenschaft, zum Beispiel eine Raiffeisengenossenschaft oder Volksbank/ Raiffeisenbank, vor allem bei wirtschaftlichen und genossenschaftlichen Fragen. Seitens des Kultusministeriums berät ein Lehrer als niedersächsischer Landeskoordinator für Nachhaltige Schülergenossenschaften unter anderem die Schulen, organisiert Gründungsworkshops und hilft bei schulischen Fragen im laufenden Geschäftsbetrieb. Weitere Informationen: www.schuelergeno.de