Frankfurter Rundschau: Nur ein erster Schritt

Der Anfang ist gemacht. Wer im Supermarkt nach Schweinefleisch greift, soll künftig erkennen können, wie das Tier vor der Schlachtung gehalten wurde. Bedenkt man, wie lange um ein staatliches Tierwohl-Label gerungen wurde, ist schon das ein Erfolg. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir ist gelungen, woran seine Vorgänger gescheitert sind. Erstmals soll das Logo zu den Haltungsbedingungen Pflicht werden. Ob Verbraucherinnen und Verbraucher sich dann – wie erhofft – für höhere Haltungsformen entscheiden, wird sich allerdings noch zeigen müssen. Das Tierwohl-Label für Schweine-Frischfleisch ist aber nur ein erster Schritt. Bei der Kennzeichnung geht es nur um Schweine, nicht um Rinder, Hühner oder Puten. Millionen Tiere werden nicht erfasst. Und es geht auch erst einmal nur um die Mast, nicht um die Zucht und den Transport. Zwar ist eine Ausweitung geplant, bis dahin wird aber nur ein Teil eines Schweinelebens dokumentiert. Für richtigen Tier- und Verbraucherschutz braucht es mehr.