Die Wetterorganisation der Vereinten Nationen (WMO) warnt davor, dass eine Erwärmung der globalen Mitteltemperatur um 1,5 Grad bald erreicht sein könnte. Bleiben die Emissionen auf dem bisherigen Niveau, steuert die Menschheit demnach mit einiger Wahrscheinlichkeit bis Ende des Jahrhunderts in eine 2,8 Grad wärmere Welt zu. Zudem veröffentlichen Wissenschaftler der Universität Oxford eine Studie, in der sie zeigen, dass ein weltweiter Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2050 insgesamt um die 12 Billionen Dollar einsparen würde. Dabei handele es sich nach ihren Angaben allein um Einsparungen im Energiesystem. Die Kosten für vermiedene Schäden durch zunehmende Wetterextreme oder gesundheitliche Belastungen seien in dieser Summe ebenso wenig eingepreist, wie der Gewinn an Lebensqualität und Sicherheit. Es kommentiert Carolin Dähling, stellvertretende Bereichsleiterin Politik und Kommunikation bei der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy:
“Angesichts der sich dramatisch verschärfenden Klimakrise – die sich etwa im schmelzenden Eis der Alpen und in der Arktis manifestiert –, ist es dringend geboten, den Ausbau der Erneuerbaren massiv zu beschleunigen. Wie auch die Studie der Universität Oxford erneut zeigt, wäre das eine Win-Win-Situation für uns alle. Schon heute ist die Energieproduktion aus Sonne und Wind günstiger als fossile Energie.
Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass die Genehmigung von schwimmenden LNG-Terminals offenbar innerhalb weniger Monate möglich ist, aber die Planung und Genehmigung von Windparks in Deutschland nach Angaben des Bundesverbandes Windenergie durchschnittlich immer noch vier bis fünf Jahre dauert. Wir müssen endlich den Schalter umlegen für eine schnellere Transformation unseres Energiesystems. Das ist technisch möglich und kostet uns weniger als ein ‘Weiter so’ im alten System. Gesünder für Menschen und Umwelt ist es allemal. Die Bundesregierung muss jetzt ein Beschleunigungspaket für den Ausbau der erneuerbaren Energien auf den Weg bringen, das der aktuellen Krise angemessen ist und mit der Transformation unseres Energiesystems im Einklang steht.“