Durch korrekte Mülltrennung lässt sich viel bewegen

Die Stadt Garbsen hat erneut mit einem Nachhaltigkeitsforum dazu eingeladen, über ein Thema aus dem Bereich Umwelt- und Klimaschutz in den Dialog zu treten: den Müll. Im Ratssaal gab es einen regen Austausch und jede Menge Informationen. Den Teilnehmern war sehr wohl bekannt, dass Bioabfälle, Papier und Verpackungen nicht in den Restmüll gehören. Wie sich die Trennung noch weiter optimieren lässt, erläuterte Dunja Veenker, Abteilungsleiterin der Abfall- und Wertstoffsammlung vom Zweckverband aha, in ihrem Vortrag anschaulich.

  • Kompostierbare Kunststoffe zersetzen sich zwar auf dem eigenen Kompost über einen langen Zeitraum. In der 13 Wochen dauernden sogenannten Rotte bei aha reicht der Zeitraum für einen vollständigen Abbau allerdings nicht aus. „So kommt es dann zu Einträgen von Plastikrückständen in die Umwelt“, berichtet Randi Diestel, Umweltbeauftragte der Stadt Garbsen. Demnach gehören kompostierbare Kunststoffe also nicht in den Biomüll.
  • Beim Thema Papiermüll war ein Appell, ausschließlich plastikfreies und trockenes Material (Papier, Pappe und Kartonagen) über die blaue Tonne oder den blauen Sack zu entsorgen. Sonst könne das Papier nicht sortiert und recycelt werden, so Veenker.
  • Auch beim Thema gelber Sack gab es Informationen, die einigen neu waren: Unter anderem, dass die Trennung von Verbunden, auch von Joghurtdeckel und -becher, für die stoffliche Widerverwertung der Materialen essenziell ist. „Am besten komplett vermeiden sollte man schwarze Kunststoffe. Die können nicht sortiert werden!“, nimmt Eric Bindhak, Umweltsachbearbeiter der Stadt, auch für sich selbst als Erkenntnis mit aus der Veranstaltung.

Frank Muhlert von den städtischen Servicebetrieben erläuterte in einem zweiten Vortrag, dass sein Team oft in der irrigen Annahme gerufen werde, dass die Servicebetriebe auf Privatgelände Müll entfernen – es sei allerdings nur für die städtischen Flächen zuständig. Das allein sei eine große Herausforderung. Über 1,5 Tonnen Restmüll und Elektroschrott, die per Hand eingesammelt werden, kämen jeden Monat zusammen. Ein weiteres Problem sei, dass Menschen ihren Müll nicht über die kostenlose Sperrmüllabfuhr von aha entsorgen, sondern einfach irgendwo abladen. „Knapp 21 Tonnen illegal entsorgten Sperrmüll sammeln wir pro Jahr ein“, sagt Muhlert.

Dass es auch beim Thema Müll oftmals an Solidarität mangelt, war ein großes Thema des Nachhaltigkeitsforums. Bürgermeister Claudio Provenzano betonte, dass Müll immer wieder für Ärger sorge. Um dem zu begegnen, habe er eine Arbeitsgruppe in der Verwaltung ins Leben gerufen, in der Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen gemeinsam Lösungen entwickeln. „Es ist natürlich nicht unser Ansatz, immer nur zu sanktionieren, oft ist dies aber das einzige Mittel, um eine Verhaltensänderung zu erreichen“, sagte Provenzano. Unsachgemäß entsorgter Müll sei das Hauptproblem, unter anderem an Wertstoffinseln und Waldrändern. „Wir wollen die Digitalisierung der Müllentsorgung vorantreiben und mehr auf Information setzen“, so der Bürgermeister.

„Immer mehr Menschen nutzen die Mülleimer nicht, sondern lassen ihren Müll einfach an Ort und Stelle fallen“, so Veenker. Auch für die Mülltrennung könne man gar nicht genug Werbung machen. Nils Bruchmann, neuer Klimaschutzmanager der Stadt, ergänzt: „Generell trägt jeder vermiedene Abfall zum Klimaschutz bei.“