Tagesspiegel zum Klimawandel: Potsdam-Institut rechnet mit Zunahme von Konflikten

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Johan Rockström, rechnet mit einer Zunahme von Konflikten in Folge des Klimawandels. „Wir wissen, dass der Klimawandel Bedrohungen verstärkt, die Gefahr von Konflikten vermehrt und soziale Unruhen noch verschlimmert. Das Risiko, dass es zu Fluchtbewegungen kommt und bestehende Konflikte sich verschärfen, steigt“, sagte er im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“.

Der Klimawandel sei ein „Sicherheitsrisiko“, für die Menschheit könne das „sehr kostspielig“ werden. „Wir sollten uns also bemühen, schneller als geplant zu einer kohlestofffreien Lebens- und Wirtschaftsweise zu kommen, als Strategie zur Risikominimierung“, sagte Rockström.

Darüber hinaus forderte der PIK-Direktor, der Klimawandel müsse in der Sicherheitspolitik auf die gleiche Stufe gestellt werden wie das Risiko eines Atomkriegs oder bewaffneter Konflikte. „Die Verteidigungsstreitkräfte, die Nato, alle großen Sicherheitsinstitutionen benötigen Satelliten und tägliche Updates, die sich Stunde für Stunde mit den Risiken großer Eruptionen aufgrund des Klimawandels, der Wasserknappheit und der Ernährungsunsicherheit befassen, ebenso intensiv wie mit Nordkorea und seinen Atomtests.“

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