Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu „grüner“ Atomkraft

Strahlengefahr? Atommüll, der eine Million Jahre sicher endgelagert werden muss? Riesige Umweltschäden durch den Uranerz-Bergbau? Das alles scheint die EU-Kommission nicht zu interessieren. Sie stellt die Reaktoren ebenso wie neue Erdgaskraftwerke in ihrem „Taxonomie“-Vorschlag auf eine Ebene mit Solar- und Windkraftanlagen.

Tatsächlich ging es gar nicht um eine objektive Bewertung klimafreundlicher Energiealternativen, sondern um Industrie- und Machtpolitik. Vor allem Frankreich machte gewaltig Druck auf die Kommission, die Atomtechnik grün anzustreichen – jenes Land, das die Energiewende weitgehend verschlafen hat.

Ein Trost ist nur, dass die Atomkraft nach allem, was man weiß, trotz des grünen Etiketts künftig nur eine Nebenrolle spielen wird. Sie ist einfach zu teuer. Und die meisten Investoren können rechnen.