Ärgernis aha-Wertstoffhöfe in der Region – Zwei Stellungnahmen

Mal geschlossen, obwohl die Homepage etwas Anderes verrät, mal werden (kleine) Elektrogeräte (noch) nicht angenommen, mal hat der PKW (oder war’s der Anhänger?) das falsche Kennzeichen… – Die absurden Geschichten, die man trotz Kontaktarmut über ahas Wertstoffhöfe vernimmt, reißen nicht ab und ich frage mich, ob manche Regrelung die langen Schlangen vor den Höfen nicht noch verlängern, weil die Bürger wieder und wieder kommen müssen, z.B. um nach Grünschnitt nun noch ein Radio loszuwerden…

Auch wenn es nur pure Unfähigkeit der Organisatoren mit der jetzigen Situation fertig zu werden sein sollte: Manchem Bürger mutet das Ganze wie Schikane an, zahlt er doch mit  seinen Gebühren auch für die Nutzung der Abfallhöfe.

Dass diese überhaupt geschlossen wurden, bleibt ohnehin unverständlich, weil der Einlass auch vor Corona-Zeiten entsprechend der der belegten Parkplätze geregelt wurde. Hätte man diese Plätze auf die Hälfte oder ein Drittel reduziert, hätte die Personendichte auf den Höfen bereits stark abgenommen und das jetzige Chaos wäre ausgeblieben.

Am vergangenen Dienstag, 28.4., sah sich die Polizei wegen überlanger Staus schließlich gezwungen den Wertstoffhof Schörlingstraße in Linden vorübergehend ganz zu schließen. Die Kunden sollten ihren Abfall an einem der kommenden Tage anliefern, so aha, … – als ob das die Staus verkürzt!

Viele Menschen müssen in diesen Zeiten mit ungewohnten Situationen umgehen und meistern Dinge, die wesentlich komplizierter aussehen als der geordnete Betrieb eines Abfallhofes. Es wird, Zeit, dass sich aha auf sein Wesen als Serviceunternehmen besinnt, einen fähigen Menschen an seine Spitze beruft und endlich durchdachte bürgernahe Lösungen anbietet! Sonst macht Remondis bei der nächsten Ausschreibung das Rennen – was ich nicht für wünschenswert halte.

Wolfgang Siebert

 

Bernward Schlossarek, Vorsitzender der CDU-Fraktion, gibt zum aha-Problem die nachstehenden Anregungen:

„Die Zustände rund um die wiedereröffneten Wertstoffhöfe sind so nicht hinnehmbar. Hier muss deutlich nachgesteuert werden. Vielleicht sollte aha darüber nachdenken, sämtliche Wertstoffhöfe und Grüngutannahmestellen zügig zu öffnen, damit sich die Situation deutlich entspannt“, erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion Region Hannover und Lehrter Abgeordnete Bernward Schlossarek.

Für die CDU-Fraktion ist klar, dass die Situation rund um das Corona Virus eine echte Herausforderung ist. Die Geschäftsführung muss auf der einen Seite den wichtigen öffentlichen Auftrag der Müllentsorgung sicherstellen und auf der anderen Seite seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den optimalen Schutz vor Ansteckung bieten. Die Öffnung von einigen Wertstoffhöfen führte dazu, dass sämtlicher Anlieferverkehr sich auf diese Standorte konzentrierte und dies natürlich Chaos auslöste. „Die Situation ist für alle äußerst unbefriedigend. Vielleicht macht es doch mehr Sinn, alle Standorte zu öffnen, damit sich die Anlieferungen wieder gleichmäßig aufs gesamte Regionsgebiet verteilen“, so Schlossarek weiter.

Der öffentliche Entsorger sollte schauen, wie man unbürokratisch eine Verbesserung der Situation erreichen kann. Vielleicht sind veränderte oder längere Öffnungszeiten vorübergehend auch eine Handlungsoption. Die Einlasskontrolle über Kennzeichennummern zu regeln, ist ein Versuch, dessen Ausgang ungewiss ist. „Ich bin skeptisch, ob die Maßnahme zur Deeskalation am Wertstoffhof beitragen kann und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger hebt. Aber eines steht fest, das Ummelden des Autos löst das Problem nicht“, ergänzt Schlossarek.