Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Attentat in El Paso

Das Hirngespinst von einer „Invasion“, das den Attentäter von El Paso mobilisierte, spukt auch in deutschen Köpfen. Deshalb ist es noch dringlicher, angesichts der aktuellen Ereignissen in den USA erneut deutlich zu machen, dass eine verrohte Sprache stets am Anfang von Gewalt steht. All diese falschen und gehässigen – auch aus dem Weißen Haus befeuerten – Reden über „Welle“, „Flut“ oder „Invasion“ sind auch im deutschen Diskurs allgegenwärtig. Es gibt diese Flut weder in den USA noch in Deutschland. 890 000 Zuwanderer in 2015 waren viel, erzeugten eine Krise, aber kein Deutscher drohte zu „ertrinken“. Wer Worte wie Flut wählt, bereitet den Extremisten den Boden.