Frankfurter Rundschau: Demokratie von links

Jetzt gehen sie auf Juso-Chef Kevin Kühnert los, weil der es gewagt hat, über kollektive – man kann auch sagen: demokratische – Organisationsformen von Unternehmen nachzudenken. Und weil er etwas dagegen hat, das Grundbedürfnis Wohnen zum Spekulationsobjekt zu machen.

Nicht alles, was Kühnert sagt, überzeugt. Den Immobilienbesitz auf selbstgenutztes Eigentum zu beschränken – was ein wenig nach Enteignung auch kleiner, sozial eingestellter Vermieter klingt -, ginge sicher zu weit.

Aber viel wichtiger ist: Kühnert versucht dem politischen Diskurs, der sich auf der rechten Seite schon bedrohlich weit geöffnet hat, wieder ein erkennbar linkes Gegengewicht zu geben. Das ist gut für die Demokratie, und dafür lohnt es sich, das Geschrei der Kritiker zu ertragen.