Greenpeace-Kommentar zur Überdüngung in Niedersachsen

Gülle aus der Tierhaltung sowie Gärreste aus Biogasanlagen belasten in Niedersachsen weiterhin vielerorts die Umwelt. Das zeigt der neue „Nährstoffbericht“ für das Wirtschaftsjahr 2017/2018, den die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am 24.4. in Hannover vorgestellt hat. Infolge der Überdüngung mit Gülle und Mist fielen laut Bericht rund 50.000 Tonnen Stickstoff mehr an, als die Pflanzen benötigen. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann:

„Überdüngung ist auch nach der Düngereform von 2017 ein massives Problem in Niedersachsen. Die Quittung zahlen letztlich die Bürgerinnen und Bürger bei der Wasserrechnung. Überdüngung gefährdet nicht nur Artenvielfalt und Gewässer, sondern auch unser wichtigstes Lebensmittel Trinkwasser.

Eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die schonend mit unserem Wasser umgeht, sieht anders aus: Statt kosmetischer Korrekturen beim Düngerecht brauchen wir jetzt  wirksame Maßnahmen. Dazu gehören angemessene Obergrenzen für die Düngung in den besonders belasteten Gebieten und strengere Kontrollen. Die politische Verantwortung dafür liegt bei Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Langfristig führt an der Reduktion der Tierzahlen in diesen Regionen kein Weg vorbei.“