MIT Garbsen verleiht Mutter-Courage-Preis im Beisein von Ministerin Julia Klöckner

Mit über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der Gasthof Körber in Garbsen Osterwald randgefüllt. Eingeladen hatten die Stadtverbände der MIT und der CDU zur Traditionsveranstaltung „Verleihung des Bürgerpreises ‘Mutter Courage‘“.

Zahlreiche Vertreter aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik waren der Einladung gefolgt. Hauptreferentin war die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, die auch Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz ist.

Grußworte sprachen der Bürgermeister der Stadt Garbsen, Dr. Christian Grahl, und die Landtagsabgeordnete, Editha Westmann.

Dr. Christian Grahl sprach sich dafür aus, die Veränderungsszenarien zu managen und dementsprechende Beschlüsse zu fassen. Es gelte Strukturen angemessen fortzuentwickeln, ohne dabei die eigenen Werte aus den Augen zu verlieren. „Wir wollen nämlich keine wertefreien Individuen“, so Grahl wörtlich.

Editha Westmann ging auf das „Märchen vom Wolf“ ein. Mittlerweile gebe mehr Verständnis für die Nutztierhalter. Westmann sprach sich für eine Verbesserung des Handwerksimages aus. Die Landesregierung halte an der Meisterprämie über das Jahr 2019 hinaus fest. „Wir lassen das Handwerk nicht im Regen stehen!“, so die Landtagsabgeordnete Westmann.

Bundesministerin Julia Klöckner begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit „Liebe Amts- und Würdenträger“.

Es sei bedauerlich, dass sich der Ton in der Politik verändert habe. Gerade Aussagen über die sogenannten Sozialen Netzwerk förderten das Schwarz-/Weiß-Denken. Wer auf der Sachebene diskutieren wolle, fände sich schnell auf der Moralebene wieder. Das werde durch die Sozialen Medien noch verstärkt. Gerade deshalb sei es unsere Aufgabe, das Gespräch miteinander zu führen. Anderen Meinungen müsse Respekt gezollt werden. Klöckner forderte zum Zusammenhalt der Gesellschaft auf.

Der Wolf müsse „reguliert“ werden, so Klöckner. Auch das sei ein Stück Artenschutz. Es komme darauf an, mehr wertkonservativ anstatt strukturkonservativ zu sein. Europa brauche einen klaren Wertekompass. Europa begegne uns täglich. Europa sei ein Friedensprojekt.

Das sog. „Bauern-Bashing“ müsse ein Ende haben, so die Ministerin. Dazu gehöre auch eine höhere Wertschätzung im Umgang mit Lebensmitteln. Die Sätze „Das Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart.“, brachten das Thema auf den Punkt.

821 Mio. Menschen hungerten. 2,1 Mrd. Menschen seien mangelernährt. Klöckner strebe eine Reduktionsstrategie an, um so die Zahl der weggeworfenen Lebensmittel in absehbarer Zeit zu halbieren. Augenblicklich würden in Deutschland ca. 55 Kilogramm pro Einwohner und Jahr weggeworfen. Es gebe beispielsweise intelligente Verpackungen, die anzeigten, ob ein Lebensmittel noch genießbar sei.

Gleich seien die Menschen im Recht und vor dem Gesetz. Die Unterschiedlichkeit der Menschen begründe aber die Kreativität einer Gesellschaft. Menschen , die gar nichts könnten, gebe es nicht. Die Demokratie erneuere sich nicht von allein. Es stehe uns gut an, wenn die Gemeinschaft für mehr Gemeinsamkeit werbe. „Wir brauchen einen fröhlichen Patriotismus“, sagte Klöckner. Das sei die Antwort auf den aufkeimenden Nationalismus. Es komme darauf an, das Leben zu genießen und für mehr Freiheit und Wohlstand zu sein, so die Ministerin.

Der „Bürgerpreis Mutter Courage 2019“ ging an das Planungs- und Finanzierungsteam des Schützenvereins Stelingen e. V.  90 ehrenamtliche Helfer hätten in 3.500 Arbeitsstunden geleistet. Hier sei ein echter Bürgersinn praktiziert worden, so der MIT-Stadtverbandsvorsitzende, Klaus Peter, in seiner Laudatio.

Text & Bild: Magnus Strahl