Berliner Morgenpost: Auf der falschen Seite – Kommentar von Joachim Fahrun

Die befürchteten Schlägereien zwischen den Unterstützern des „Friedensmanifests“ von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer auf der einen und den Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine auf der anderen Seite fanden in Berlin nicht statt. Das lag an dem Polizeiaufgebot. Aber auch an den vielen Menschen, die mit ernsthaften Anliegen im schlimmsten Schietwetter auf die Straße gegangen waren. Man stritt, war aber friedlich.

Erstaunlich war jedoch, dass zwar „Ami go home“, aber nie „Russia go home“ skandiert wurde – so, als wären es US-Raketen, die ukrainische Menschen töteten. Die Rolle des Aggressors wurde kaum erwähnt. So lange sie die Interessen der Angegriffenen so offenkundig nicht ernst nimmt, stellt sich die beschworene „Neue Friedensbewegung“ eben doch auf die falsche Seite.