Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang kritisiert FDP für Corona-Lockerungsdebatte

Die frisch gewählte Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat Äußerungen von FDP-Chef Christian Lindner, die Corona-Regeln zu lockern, kritisiert. „Ich halte nichts von einem Überbietungswettbewerb der Lockerungsforderungen“, sagte Lang dem Berliner Tagesspiegel (Sonntags-Ausgabe). Die Bürger hätten in der Pandemie schon genug „leere Versprechungen und überstürzte Handlungen“ erlebt, sagte sie weiter.

Die Liberalen drängen auf Lockerungsschritte, unter anderem soll in Geschäften nicht mehr 2G als Zugangsbeschränkung gelten. Diese Forderung wies Lang zurück. „Solange wir immer noch steigende Inzidenzen und eine angespannte Situation in den Kliniken haben, brauchen wir noch Geduld. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Lockerungen“, sagte sie dem Tagesspiegel.

Die Grünen-Chefin will jedoch eine Perspektive für Lockerungen anhand eines Stufenplans erarbeiten. „Dafür braucht es Stufenmodelle, die auf stabilen Datengrundlagen beruhen, damit die Menschen und insbesondere Branchen wie die Kultur und der Einzelhandel Planungssicherheit haben“, sagte Lang.

Die 28-Jährige hatte sich in der vergangenen Woche selbst mit dem Coronavirus infiziert, blieb jedoch symptomfrei. Lang sprach sich zudem erneut für eine allgemeine Impfpflicht aus. „Je höher die Impfquote, desto mehr Normalität ist möglich“, sagte die Grünen-Politikerin. Eine Impfpflicht schaffe somit mehr Freiheit für alle in Deutschland.