
Was sich in den letzten Tagen – und in der Folge auch noch heute, auf deutschen Straßen abspielte, ist schädlich für die gesamte Gesellschaft: Unfälle verändern ganze Lebenswege Einzelner und erzeugen hohe Kosten für die Gesellschaften. Der CO2-Ausstoß der PKW wird in Staus und dem Stopp-and-Go-Modus vervielfacht. Vorhin erhielt ich die Nachricht, dass meine Tochter nach fünf Stunden zu einer Hochzeit Nahestehender nicht mehr als 100 km weit gekommen sei und nun die Fahrt abbricht, weil noch 300 km vor ihr lägen…
In diesen Tagen wird es Vielen ähnlich ergehen, bzw ergangen sein.
Warum? – Weil ein egoistisch handelnder Gewerkschaftsfunktionär namens Weselsky die Gewerkschaft der Lockführer (GDL) mit Parolen gegen Bahnvorstände in einen extrem kurzfristigen Streik gehetzt hat. Dahinter steckt, wie man hört, weniger das Wohl der Lokführer, als die Konkurrenz zweier Gewerkschaften, die jeweils die Führung bei der Bahn beanspruchen…
Dies dient nicht mehr in erster Linie dem Allgemeinwohl, das auch die angemessene Bezahlung hart arbeitender Menschen, wie z.B. es vermutlich auch Lokführer sind, sondern es ist Ausdruck von Führungsgehabe und Egoismus. Die Hauptlast daran tragen in dieser Zeit Menschen, die den kurzen Sommer nach langer Corona-Zeit nutzen wollen, morgens zu ihrer Arbeit müssen (und abends wieder zurück), oder einfach nur von A nach B, weil z.B. eine Hochzeit – coronabedingt in ohnehin schon kleinem Rahmen – gefeiert werden will.
Die Wirkung eines solchen Egoismus‘ sollte entschärft und daher das Streikrecht in dieser extremen Form eingeschränkt werden: Sei es, dass für entsprechende Berufsgruppen Streiks einer 14-tägigen Vorankündigung bedürfen, sei es, dass Lokführer wieder beamtet werden und somit gar kein Streikrecht mehr haben.
Nachbemerkung vom 1.9.2021:
Da Herr Weselsky, wie man hören und lesen kann, weitere Verhandlungen und auch eine Schlichtung, wie sie bei Arbeitskämpfen üblich sind, ablehnt, sondern auf seinen Forderungen besteht, kann man meines Erachtens bereits von einer „Erpressung“ sprechen, denn der Machthebel den Berufsgruppen, wie Piloten, Lokführer usw. haben, ist groß…
Erpressern sollte man in der Regel aber nicht nachgeben, denn das bestärkt sie in ihrem Tun.
– Und jede einzelne Lokführerin wie auch jeder einzelne Lokführer sollte einmal in sich gehen und sich fragen, wie lange sie/er dieses Spiel noch unterstützen will…