Forsa-Chef Manfred Güllner glaubt nicht, dass der Auftritt der Kanzlerin den Umfragewerten der Union schaden wird. „Was sie am Mittwoch gemacht hat, passt zu ihrem Politikstil – sie ist unprätentiös und fährt auf Sicht. Ein Auftritt wie der heutige entspricht der Erwartungshaltung der Wähler und wird eher positiv gesehen“, sagte Güllner im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der Soziologe fügte hinzu: „Merkel ist nicht der Grund, dass die CDU so schlecht dasteht.“ Die Regierung müsse vielmehr wieder da anknüpfen, wo sie im Herbst aufgehört habe, und den Menschen den Eindruck vermitteln, dass sie entschieden gegen die Pandemie vorgehe. Die schweigende Mehrheit trage Schutzmaßnahmen mit. „Man hat zu lange auf eine lautstarke Minorität gehört“, sagte Güllner. Das schlage sich in den Umfragen nieder.
Kanzlerin Angela Merkel hatte am heutigen Mittwoch öffentlich den Vorstoß zu einer Osterruhe gestoppt und das Vorgehen als ihren persönlichen Fehler bezeichnet.