Grüne kritisieren den Ausfall der Stadtbahnen

„In der letzten Woche waren viele Menschen in der ganzen Region Hannover in ihrer Mobilität massiv eingeschränkt“ kritisiert Swantje Michaelsen, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Regionsfraktion. „Bus und Stadtbahn haben sich nicht als verlässlich erwiesen – das ist das Gegenteil von dem, was der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bieten soll. Gerade in Zeiten der Pandemie sind überfüllte Busse nicht zumutbar.“

„Wenn das Stadtbahnnetz über mehrere Tage lahmgelegt ist, muss der Ersatzverkehr einfach besser funktionieren. Die Leute hatten und haben das Gefühl, dass sie schlicht im Schnee stehen gelassen wurden.“ Auch die Kommunikation der Störungen in der neuen GVH-App muss verbessert werden. Auf der Startseite gibt es nach wie vor keinen Hinweis über die derzeitigen Störungen.

„Es muss jetzt genau geklärt werden, wie diese massiven Schäden entstehen konnten und wie die Üstra vorbeugen kann, damit es beim nächsten Wintereinbruch nicht wieder dazu kommt. Da wir zukünftig mit extremeren Wetterereignissen rechnen müssen, wird die Grüne Regionsfraktion einen Antrag stellen, das Vorgehen für diese Ereignisse jetzt auszuarbeiten, damit sich eine solche Situation nicht wiederholt“, sagt Michaelsen. „Gleichzeitig geht unser Dank an die vielen engagierten Mitarbeiter*innen bei der Üstra, die in der letzten Woche versucht haben, bei Eiseskälte und unter sehr hoher Arbeitsbelastung, den Schaden so klein wie möglich zu halten.“

Da zusätzlich zum ÖPNV in vielen Kommunen auch der Radverkehr aufgrund schlechter Räumung sehr eingeschränkt war, hatten gerade Menschen ohne eigenes Auto in den letzten Tagen das Nachsehen.

„Wir müssen in einer Situation wie dieser ÖPNV und Radverkehr stärken, um Mobilität im Umweltverbund verlässlich und attraktiv zu machen. Wenn Stadtbahngleise und Radwege den gleichen Stellenwert wie Straßen bei Räumung und Instandhaltung erhielten – könnten die Menschen auch besser mit dem Rad oder dem ÖPNV unterwegs sein. Damit das möglich wird, brauchen wir aber auch einen Paradigmen-Wechsel in der Bundesverkehrspolitik.“