Die aktuell hohen Coronazahlen in Garbsen sorgen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Verunsicherung und Fragen. Die Stadt Garbsen teilt dazu mit, dass sich der Bürgermeister und die Mitglieder des Krisenstabs der Stadt im direkten Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt der Region Hannover befinden. Zudem besteht ein direkter Draht zwischen Regionspräsident Hauke Jagau und Bürgermeister Christian Grahl.
Die derzeitigen Infektionszahlen in Garbsen resultieren ganz wesentlich aus Ansteckungen in Alten- und Pflegeheimen. Bundesweit sind drei Viertel aller Alten- und Pflegeheime von Corona-Infektionen betroffen, in Garbsen allerdings mit besonders hohen Zahlen – allein knapp 150 Fälle sind in drei Garbsener Einrichtungen zu verzeichnen. Das Gesundheitsamt ist darüber genau informiert und ergreift mit mobilen Teams die erforderlichen Maßnahmen, insbesondere mit Schnelltests sowie mit PCR-Tests für Bewohner und Personal und gegebenenfalls auch für Besucher. So soll das Infektionsgeschehen bestmöglich eingedämmt werden. Die genannten Personenkreise sind identifiziert und können in Quarantäne geschickt werden, damit sie keine weiteren Personen anstecken können.
Ein weiterer Hotspot in Garbsen ist der Corona-Ausbruch im Sortierzentrum Amazon. Ein Teil der Mitarbeiter kommt aus Garbsen, viele kommen aus Hannover und anderen Städten. Auch dort wurden seitens der Region Hannover weitgehende Maßnahmen angeordnet. Das Hygienekonzept sei gut, allerdings sei an der ein und anderen Stelle nachgebessert worden, so die Region.
Die zuletzt sprunghaften Anstiege der Infektionszahlen in Garbsen sind also ganz überwiegend klar lokalisierbar, so dass die Region Hannover in geeigneter und notwendiger Weise tätig werden kann und tätig ist. Nach Einschätzung der Stadt Garbsen tut die Region Hannover nach aktuellem Stand alles, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Wie die Region weiter mitteilt, liegt auch an den Feiertagen ein besonderer Fokus auf der Fallbearbeitung von Infektionen in Alten- und Pflegeheimen.
Weitergehende Maßnahmen, wie beispielsweise Ausgangssperren, hält die Region Hannover aktuell nicht für hilfreich und angezeigt. Dem schließt sich die Stadt Garbsen an. Unabhängig davon hat die Stadt keine rechtliche Handhabe, selbst, das heißt neben oder ohne die Region, tätig zu werden. Andere Kommunen in Niedersachsen können nur dann selbst tätig werden in Sachen Corona, wenn sie Landkreise oder kreisfreie Städte sind. Denn Landkreise und kreisfreie Städte haben eigene Gesundheitsämter, die die Sachkompetenz und deshalb die Zuständigkeit für den Schutz vor Infektion haben. Garbsen hat kein eigenes Gesundheitsamt.
Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz in Garbsen (Stand 23. Dezember) bei 335,9. Dieser Wert sagt aus, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner in einem bestimmten Gebiet über einen Zeitraum von sieben Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Ab einem Inzidenzwert von 50 gilt ein Gebiet nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen als Risikogebiet. Wichtig für die Stadt Garbsen ist: Für die Verschärfung der Maßnahmen spielen die Einzelwerte von Städten oder Gemeinden in der Region Hannover keine Rolle, hierfür zählt nur der Wert der gesamten Region. Dieser liegt tagesaktuell bei 175,5. Lokale Maßnahmen der Region sind dadurch nicht ausgeschlossen, aber nur angezeigt wenn sie erforderlich sind. Das ist in Garbsen nicht der Fall, da die Hauptursachen in den Alten- und Pflegeheimen liegen, bei denen das Gesundheitsamt unmittelbar und mit voller Intensität tätig ist.
Bürgermeister Christian Grahl appelliert zum wiederholten Mal an die Bürgerinnen und Bürger:
- Halten Sie bitte unbedingt Abstand zu anderen Menschen!
- Tragen Sie die Mund-Nase-Bedeckung bei jeder Begegnung!
- Lüften Sie geschlossene Räume gründlich und regelmäßig, wenn und solange sich dort mehrere Menschen aufhalten!
- Und bitte, halten Sie diese Regeln auch über die Feiertage und den Jahreswechsel im engsten Familienkreis ein!