Wieder Unterricht in Afghanistan und Corona-Hilfe

Wiederbeginn des Unterrichts:

Nach langer Corona-Schließung hat in Afghanistan der Betrieb der staatlichen Schulen wieder begonnen. Auch unsere Trainer und Lehrer wollten wieder anfangen. „Unsere“ Moscheen wandten sich an OFARINs Partnerministerium und teilten dem ihren Wunsch nach dem Wiederbeginn des Unterrichts mit. Das Ministerium für Islamische Angelegenheiten bat daraufhin unser Kabuler Büro, wieder anzufangen. Wenn jetzt ein Schüler oder Lehrer an Corona erkrankt, kann OFARIN nicht dafür beschuldigt werden.

Wir haben wieder begonnen. Mindestens zwei Wochen lang werden wir beobachten müssen, wieviel Schüler nach dem langen Lock-down zum Unterricht zurückkommen. Danach ist zu überlegen, ob Klassen zusammengelegt werden sollen und ob Unterrichtsstoff wiederholt werden muss oder ob man dort beginnen kann, wo aufgehört wurde. Das muss von Ort zu Ort anders entschieden werden. Unsere Lehrer und Trainer haben viel zu tun, um wieder Ordnung herzustellen.

Ein Problem bedrückt uns: OFARIN hat keine Reserven, um für die Räume, in denen unterrichtet wird, Heizmaterial zu kaufen. Im Herbst 2019 hatten wir fast 9.000 € dafür ausgegeben. Dieses Jahr haben wir nichts. Die staatlichen Schulen werden in wenigen Wochen wieder für ein Vierteljahr schließen. OFARIN will, wie bisher immer, auch den Winter für den Unterricht zu nutzen.

 

Das Corona-Programm ist in Afghanistan angelaufen:

OFARIN hat das angekündigte Corona-Programm begonnen. Bisher gingen 320 € Spenden ein, die mit „Corona“ gekennzeichnet waren. Nach dem Corona-Aufruf erhielten wir etwas mehr Geld. Vermutlich war davon mehr für Corona gemeint, als gekennzeichnet wurde.

Wir hatten beschlossen, nur in wirtschaftlichen Notlagen zu helfen, die von der Seuche verursacht wurden. Aus allen Gebieten, in denen wir aktiv sind, wurde hoher Bedarf an solchen Unterstützungen gemeldet. Wir müssen also sehr umsichtig mit unseren bescheidenen Möglichkeiten umgehen. Nur Familien unserer Lehrer und Schüler soll geholfen werden und auch nur in schwerer Not. Unsere Leute haben genug Einblick in die Lebensverhältnisse der Familien unserer Schüler und Lehrer, um richtig entscheiden zu können. In der Regel wird es um Familien gehen, die Mitglieder verloren haben, die wesentlich zum Lebensunterhalt beigetragen hatten. Doch in solchen Fällen dürfte eine einmalige Hilfe nicht ausreichen. „Normalerweise“ wollen wir zunächst 5.000 Afghani auszahlen. Das sind knapp 60 €. Aber es ist eine wirksame Hilfe. Zum Vergleich: Lehrern, die täglich 90 Minuten für uns arbeiten, zahlen wir 2.000 Afghani im Monat.

Um selber besser mitdenken zu können, bat ich die Kollegen, mit Betroffenen zu sprechen und mir Berichte darüber herzuschicken. Obwohl unsere Belegschaft damit beschäftigt ist, den Schulbetrieb wieder ins Laufen zu bringen, waren unsere Trainerinnen Tooba und Nassiba in Schindowal und haben sich mit betroffenen Schülerinnen und Lehrerinnen unterhalten. Schindowal liegt am steilen Hang eines der innerstädtischen Berge von Kabul. Die Bewohner gehören alle dem Volk der Hazara an. Nassiba und Tooba waren auch schon in Reschkhor, einem Kabuler Außenbezirk. Hier ist die Bevölkerung ethnisch durchmischt. Viele der Einwohner arbeiten im Staatsdienst.

Unsere beiden Kolleginnen haben das, was ihnen erzählt wurde, in ihrem nicht ganz perfektem Englisch wiedergegeben und zusammen mit einigen Bildern an uns geschickt. Das alles steht in der Homepage unter Coronahilfe. Weitere Berichte werden schon in Kabul verfasst. Sie werden sie in der Homepage finden, sobald sie hier sind. Werfen Sie einen Blick in die Homepage!

Unsere Kabuler Mitarbeiter berichten, dass Menschen, die den Tod naher Verwandter verkraften müssen, sich nicht gerne befragen und gar fotografieren lassen. In Kabul ziehen viele Journalisten und auch Amateure herum, die trauernde Familien besuchen und diese dabei aufnehmen, wie sie ihnen von ihrem Corona-Leid erzählen. Dafür bekommt die Familie einen Behälter mit Speisefett oder 2 kg Mehl. Am nächsten Tag wird das alles im Fernsehen gezeigt oder erscheint irgendwo auf Instagram oder Facebook. Unsere Leute müssen sehr sensibel bei den Besuchen betroffener Schüler und Lehrer vorgehen.

 

Die neue Spendenmaske von OFARIN ist eingerichtet:

Ja, sie ist auf OFARINs Homepage installiert, die Spendenmaske des Verbandes der Sparkassen. Ohne unseren Freund Sebastian Dietrich hätten wir das nicht geschafft. Über die Spendenmaske können Sie mit Paypal, mit Visa-Card oder mit giropay spenden, letztes aber nur, wenn bei Ihnen Homebanking eingerichtet ist. Auch per Sepa-Lastschriftverfahren können Sie uns Geld schicken. Hier werden die geringsten Gebühren von Ihrer Spende abgezweigt. Über das Sepa-Lastschriftverfahren können Sie auch Dauerspenden (monatlich, jährlich, vierteljährlich) mit uns vereinbaren. Wenn Sie aber schon eine Dauerspende installiert haben, müssen Sie nichts ändern. Das läuft einfach weiter.

Sie können auch als Spender anonym bleiben. In diesem Fall können wir Ihnen aber keine Spendenquittung ausstellen. Übrigens brauchen Sie für Spenden bis 200 € keine solche Quittung von uns. Das Finanzamt erkennt dann Ihren Einzahlungsbeleg an.

Sie können auch über Betterplace spenden. Betterplace ist ein gemeinnütziger Verein, der andere Hilfsorganisationen wie OFARIN gerne unter seine Fittiche nimmt. Betterplace führt Spendenaktionen durch, von denen wir auch profitieren können. Betterplace stellt Spendenquittungen aus. Dafür lastet Betterplace dem Spender Gebühren an. Es sei darauf hingewiesen, dass der Spender diese Gebühren nach eigenem Gutdünken abändern kann. Betterplace gibt uns die Email-Adressen der Spender nicht weiter. Wenn Sie also über Betterplace spenden und am Geschehen bei OFARIN interessiert sind, z.B. an unseren Rundbriefen, müssen Sie uns Ihre Email-Adresse mitteilen oder häufiger unsere Homepage ofarin.de besuchen.

Schließlich können Sie unabhängig von der neuen Spendenmaske weiterhin ein Überweisungsformular ausfüllen und zu ihrem Kreditinstitut bringen, sofern dieses noch eine Filiale in Ihrer Nähe betreibt. Das Spendenkonto OFARIN ist

DE85 7905 0000 0360 104 418;  BIC: BYLADEM1SWU

Zum Kopieren IBAN ohne Leerstellen: DE85790500000360104418

Die Spendenmaske schafft also viele Möglichkeiten zu spenden. Diese Vielfalt soll Sie natürlich nicht vom Spenden abschrecken. Es ist nicht schwierig. Öffnen Sie unsere Homepage ofarin.de und gehen Sie dort auf Spenden! Dann werden Sie dorthin geführt, wo Sie hinwollen. Jedenfalls scheint uns das so. Aber das kann auch daran liegen, dass wir uns damit beschäftigt haben. Kurz: Wir könnten betriebsblind sein, während Sie manches nicht einsehen. Es ist nicht einmal sicher, ob wirklich alles funktioniert. Helfen Sie uns, die Möglichkeiten durchzutesten! Gehen Sie in der Homepage auf Spenden und spielen Sie in den Masken herum! Opfern Sie einen Euro und sehen Sie, was passiert! Wenn Sie etwas nicht verstehen, verstehen es viele andere auch nicht! Und vielleicht verweigert eine der Verästelungen doch die Mitarbeit. Bitte, schreiben Sie uns und machen Sie Vorschläge, was Ihrer Meinung nach geändert werden soll!

 

Herzliche Grüße

Peter Schwittek.