
Die Stadt Garbsen unterstützt gemeinsam mit Netzwerkpartnern die Initiative „Stärker als Gewalt“, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen wurde. Über die Internetseite www.stärker-als-gewalt.de finden Betroffene und Menschen im Umfeld Informationen und Hilfsangebote, wie sich Gewalt beenden lässt und wo Hilfe zu finden ist.
Das Thema häusliche Gewalt ist in der Corona-Krise stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Aufgrund von existentiellen und finanziellen Sorgen, Ängsten und räumlicher Enge haben die Gewalttätigkeit, partnerschaftliche und innerfamiliäre Konflikte und damit auch häusliche Gewalt zugenommen. Das verdeutlichen erste Ergebnisse einer Online-Befragung zum Thema seelische Gesundheit der Medizinischen Hochschule Hannover, in der fünf Prozent der Teilnehmenden angaben, in den vergangenen vier Wochen häusliche Gewalt in verbaler, körperlicher und sexueller Form erfahren zu haben.
„Es ist zu befürchten, dass die Betroffenen in der akuten Krise keine Möglichkeit oder Perspektiven sehen, sich gegen Gewalt zu wehren und sich aus ihrer Lage zu befreien.“ sagt Wiebke Winter, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Garben. Die Zahl der gemeldeten Delikte in Garbsen hat sich während des Lockdowns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht erhöht. Unter Umständen hat die Anwesenheit und Kontrolle des Täters erschwert, Hilfe zu rufen oder in Anspruch zu nehmen. Durch den Lockdown waren Möglichkeiten eingeschränkt, die Beratungsstellen aufzusuchen und/oder sich in anderer Form Hilfe zu suchen.
Inzwischen bieten in Garbsen die Beratungsstellen wie das Mädchen- und Frauenzentrum sowie die AWO Frauenberatung wieder Beratung vor Ort an. „Gerade jetzt ist es besonders wichtig, über vorhandenen Hilfs- und Unterstützungsangebote zu informieren“, sagt Winter. Deshalb sei die Aktion „Zuhause nicht sicher?“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert worden. Ziel der Aktion ist, dass mehr betroffene Frauen und Männer Mut haben und sich wehren, wenn sie von physischer und/ oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, dass mehr Menschen im Umfeld von betroffenen Personen hinsehen und ihnen helfen.
Veränderungen im Umgang mit Gewalt können dadurch erreicht werden, wenn sich viele in der Gesellschaft gegen Gewalt einsetzen. Daher lautet das Motto „Gemeinsam sind wir stärker als Gewalt“. Alle, die diese Aktion unterstützen wollen, finden die Vorlagen und Info-Material zur Poster-Aktion direkt als Download unter www.staerker-als-gewalt.de/downloads.
Weitere Informationen zu Beratungs- und Hilfsangeboten in der Stadt Garbsen finden Sie auf einem vom Kinder- und Familienservice der Stadt Garbsen zusammengestellten Flyer, der auf der städtischen Internetseite unter www.garbsen.de/soziales-bildung/kinder-und-familienservice/ heruntergeladen werden kann.