Garbsen: Deutschkurs für Migrantinnen als Vorbereitung auf die Berufswelt

Eine Gruppe von Flüchtlingsfrauen und anderen Migrantinnen trifft sich seit Januar dreimal wöchentlich, um die deutsche Sprache zu lernen. Initiiert von der ehemaligen Pastorin der Kirchengemeinde Schloß Ricklingen, Susanne Sander, erfahren die Frauen darüber hinaus, wie in Deutschland Müll getrennt wird, wie man Fahrrad fährt oder schwimmt, was die Verkehrszeichen bedeuten und vieles mehr, das ihnen den Alltag erleichtern soll. Bürgermeister Christian Grahl unterstützte das Engagement jetzt mit einer Bücherspende.

Das Besondere am Projekt: Die Mütter können ihre Kinder mitbringen – eine Betreuung wird ermöglicht. „Viele der Teilnehmerinnen können nur kommen, weil ihre Kinder bei uns gleichzeitig gut untergebracht sind. Die meisten der Kleinen sind kurz vor dem Kitaalter“, erläutert Sander. Sie möchte die Frauen dabei unterstützen, in der Berufswelt Fuß zu fassen. Dafür ist die Sprache der Schlüssel. Angeleitet von der Lehrerin Isabel Brengues lernen die Frauen dreimal in der Woche neue Vokabeln, aber vor allem auch viel Alltagsdeutsch. Theorie und Praxis zu Alltäglichem ergänzt das Sprachangebot.

Grahl brachte der Gruppe, die sich anfangs in Willehadi traf und mittlerweile in der Schule am Kleegrund zusammenkommt, einen Satz Kinderbücher mit, der nicht nur Spaß bringen soll. „Das bunte Buch bereitet den Kindern viel Vergnügen, gleichzeitig lernen sie und ihre Eltern aber unheimlich viel“, erläuterte Grahl. In „Die kleine Raupe Nimmersatt“ werden unter anderem Wochentage, das Zählen sowie zahlreiche Obst- und Gemüsesorten vermittelt. Sander, die seit ihrem Weggang als Pastorin in Schloß Ricklingen als theologische Studienleiterin am Stephansstift – Zentrum für Erwachsenenbildung in Hannover tätig ist, äußerte sich dankbar, auch dafür, dass die Stadt Garbsen die Räume zur Verfügung stellt und das Flüchtlingsnetzwerk Willkommen sowie die Region Hannover ihr Projekt unterstützen. „Hier ziehen ganz viele Beteiligte an einem Strang – gemeinsam erreichen wir für die Frauen im Kurs die Möglichkeit zur Teilhabe“, sagt Sander.