Kommentar zu SuedLink: Man muss nicht gegen die Hochspannungstrasse auf Garbsener Gebiet sein!

Wir umgeben uns mit Elektrizität und elektrischen sowie magnetischen Feldern wo wir stehen und gehen. Wir gebrauchen elektrischen Strom fast schon minütlich, bzw. dauerhaft. – Wer wandert schon einmal ohne Smartphone, Handy, Walkman & Co kreuz und quer durch die freie Natur? – Auch dem Puristen begegnen Strommasten, Lichter von Ferne Autoscheinwerfer usw.

Wir haben uns an die selbstverständliche Verfügbarkeit von Elektrizität so gewöhnt, dass wir eigentlich nicht mehr darauf verzichten können. Dies nicht ohne Grund: Elektrizität ist Energie in ihrer edelsten Form. Mit ihr können wir ohne großen Aufwand fast alles tun. Mechanische Energie dagegen kann z.B. kaum Licht erzeugen, Wärmeenergie nur bei sehr hohen Temperaturen…

– Rundfunk, Fernsehen, Computer, Internet und WLAN  wären ohne elektrische Energie überhaupt nicht denkbar.

Der immer selbstverständlichere Gebrauch dieser ganz besonderen Energieform hat uns offensichtlich den Blick für die Schwierigkeiten und Risiken bei ihrer Erzeugung verstellt. Die Kehrseite nämlich sind Abgase, die unser Klima gefährden und Atommüll, den wir fast ganz ohne Bedenken unseren Kindern und Kindeskindern hinterlassen. Durch verschiedene Unfälle auf dieser Welt (Fukushima, Tschernobyl) und die fortschreitende Erderwärmung durch den Treibhauseffekt ist uns klar geworden, dass wir unseren liebgewonnenen Wohlstand auf andere Weise werden sichern müssen, als bisher, wenn wir uns und besonders unsere Nachkommen nicht in eine ausweglose Katastrophe führen wollen. Das politische Wort dafür heißt „Energiewende“. Der Geist ist einsichtig und willig, das Fleisch aber so schwach: „Was, dafür soll ICH Opfer bringen?“ …

– Nun sind es angesichts der Risiken, die unseren Kindern drohen, keine wirklichen Opfer, die wir bringen müssen. Aber ein wenig umdenken, uns ein bisschen umgewöhnen müssen wir schon. Und ja, wenn wir Elektrizität im Norden auf und am Meer, wo es beinahe ununterbrochen Wind gibt, ohne großes Risiko erzeugen können, dann werden wir uns tatsächlich an den Anblick hoher Strommasten gewöhnen müssen. – Ich tu das gerne, wenn ich die Welt und unser Leben dadurch ein bisschen sinnvoller gestalten kann.

Wir sollten unsere allzu menschlichen „Warum-gerade-ICH?“ und „Warum-gerade-HIER?“-Reflexe überwinden und mal ein bisschen patriotisch denken. Weder Horster noch Meyenfelder werden unter der Stromtrasse wirklich leiden . Geben Sie sich einen kleinen Ruck und sagen Sie „Ja“ zur Trasse!

– Wegen mir bräuchte sie hier auch gar nicht unter die Erde, denn das bedarf der Wartung, ist vermutlich störanfälliger als eine Überlandleitung und verteuert die elektrische Energie enorm. Der Kunde zahlt mehr.

– Diesen Kommentar hatte ich in fast gleichem Wortlaut bereits am 14.11.2014 im  www.LeineBlick.de  veröffentlicht. Er blieb damals nicht ohne – auch positive! – Resonanz. –