Rheinische Post: Sprit-Engpässe zeigen unsere Verletzlichkeit

Düsseldorf (ots) – Der Vorstoß des Bundesverkehrsministeriums ist vernünftig: Wenn Tankschiffe wegen des niedrigen Wasserstands auf dem Rhein nur eingeschränkt fahren können, müssen eben die wenigen Tanklastwagen auch sonntags über Autobahnen fahren dürfen. Das verhindert, dass NRW und andere Teile Deutschlands beim Sprit noch in eine richtige Versorgungskrise rutschen. Aktuell mag es manchmal zwar ärgerlich sein, wenn an einigen Tankstellen eine oder mehrere Spritsorten zeitweise ausgehen, doch eine wirkliche Krise ist das noch nicht.

Gleichzeitig zeigen die Versorgungsengpässe, wie verletzbar unsere Industriegesellschaft ist. Es ist im Interesse Deutschlands, beim Kampf gegen den Klimawandel endlich konsequent mitzumachen. Monatelange Trocken- und Hitzephasen können auch hierzulande zu schwierigen Situationen führen, weitere Migrationswellen aus dem Süden drohen, auch die Brände in Kalifornien sind eine Warnung – wir müssen also weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre jagen.

Dies schließt pragmatisches Handeln nicht aus: NRW sollte mit Pipelines besser an die Häfen an der Nordsee angeschlossen werden, um Raffinerien und Tankstellen zuverlässiger versorgen zu können.