Rheinische Post, Kommentar: Die AfD im Glashaus

Düsseldorf (ots)  – Die AfD wird nicht müde zu betonen, dass sie eine junge Partei ist. Damit rechtfertigt sie etwa, dass sie kein schlüssiges Rentenkonzept besitzt oder auf andere drängende Fragen keine Antworten hat. Die AfD ist jung, da will sie anders sein als die Alten. Sie will, unter anderem, CDU, SPD und Co. raus aus den Hinterzimmern und rein in die Rechtsstaatlichkeit führen, wie Alice Weidel zu sagen pflegt. Eine lustige Idee.

Dringender erscheint nämlich, dass die AfD diese Richtung einschlägt. Die Finanzen der populistischen Rechtsextremen sind weder transparent noch offenbar mit den Gesetzen dieser Republik zu vereinen. Man wüsste gern, welche Quellen der AfD noch Geld überweisen und wie viel. Man wüsste gern, was die Partei mit solchem Geld anstellt. Man wüsste gern, wer dort welche Interessen verfolgt. Und warum. Allein um dies zu klären, würde sich vermutlich eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz lohnen.

Die AfD pflegt ein Saubermann-Image und wirft anderen vor, korrupt zu sein. Kindern sagt man: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. www.rp-online.de